Vor der Behandlung wird ein spezielles Guashaöl auf die Haut aufgetragen. Dieses Öl beinhaltet verschiedene chinesische Kräuter und dient als Hautschutz.
Jedes Kraut entfaltet seine spezifische Wirkung (Entspannung, Entgiftung, Wärme usw.)
An der Stelle, an der das Öl aufgetragen wurde, beginnt der Therapeut zu schaben.
Das Schabinstrument ist aus Jade, Horn oder Metall gefertigt. Die Haut wird rot und dort, wo es Blockaden (sprich Abfallstoffe) gibt, entstehen Blutergüsse (sha) in der Haut (nicht auf der Haut). Die Farben variieren von hell- bis tiefrot aber auch blau, violett und sogar schwarz. Anhand der Farben der Sha’s kann man feststellen, ob eine Blockade chronisch (dunkle Färbung) oder relativ neu entstanden ist. Bei normaler körperlicher Verfassung verschwinden die Verfärbungen nach 3 bis 7 Tagen.
Wenn man sich regelmäßig mit Guasha behandeln lässt, bekommt man immer weniger Rotfärbungen, d.h. der Körper wird wieder gesund. Das schaben und die Inhaltsstoffe des Öles wirken entgiftend. Man sollte daher auch nach der Behandlung viel Wasser trinken!!
Guasha kann bei mehr als 400 Beschwerden/Krankheiten angewendet werden, sowohl vorbeugend als auch heilend. Die Liste mit Beschwerden, die durch Guasha behandelt werden können ist lang und beinhaltet u.a:
• Alle Schmerzsyndrome
• Nacken- und Schulterbeschwerden
• Kopfschmerzen und Migraine
• Rückenschmerzen
• RSI
• Stress, Burn-out
• Rheumatische Beschwerden
• Asthma
• Verdauungsstörungen
• Stoffwechselstörungen
• Bluthochdruck
• Chronische Müdigkeit
Wie wir gesehen haben, wird Guasha meistens bei körperlichen Beschwerden angewendet und durch die Anwendung werden physische Blockaden gelöst.
Unser Körper wird revitalisiert, weil das Blut und die Energie wieder besser fließen können und weil Abfallstoffe ausgeschwemmt werden.
Aber auch unser Nervensystem wird hierdurch besser funktionieren. Durch diese Faktoren revitalisiert sich ebenso der mentale bzw. psychische Körper. Zusätzlich erzeugt die Anwendung von Guasha einen Reiz, der eine Art Selbstreflexion bewirkt, welche das Bewusstsein erweitert.
Guasha: Abfallprodukte – Die drei Stufen des Chi
Eine der wichtigsten Ursachen aller Beschwerden und Krankheiten sind: Abfallprodukte !!!
Schadstoffe nehmen wir durch unsere Nahrung auf, aber sie entstehen auch durch Stress, Spannungen, Umweltverschmutzung, Elektrosmog (Fernseher, Computer, Handy usw.), Medikamente, Rauchen, Alkoholmissbrauch etc.
Schadstoffe werden in unserem Körper dort abgelagert, wo sie zunächst wenig schädlich sind (d.h. im Bindegewebe, in den Muskeln und den Gelenken).
Nach und nach aber setzt sich das Bindegewebe zu, die Muskeln versäuern und die Gelenke entzünden sich.
Beschwerden treten auf und es entstehen Schmerzen.
Wenn sich das Bindegewebe zusetzt, können die Zellen nicht mehr so gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Abfallstoffe, die durch Verbrennung freigesetzt werden, müssen durch das Bindegewebe zu den Blutgefäßen abtransportiert werden. Das wird immer schwerer.
Unser Körper verschlackt zunehmend, wodurch die Energie nicht mehr richtig fließen kann und die Probleme immer gravierender werden.
Die chinesische Heilkunde kennt 3 Stufen von „schlechtem Chi“ (Energie).
- Erste Stufe: toxisches (giftiges) Chi Immer mehr Schadstoffe und toxische Reste lagern sich in unserem Körper ab. Wenn dies nicht rechtzeitig bekämpft wird, kann das zu ernsthaften Gesundheitsprobleme führen.
- Zweite Stufe: stagniertes Chi (Energie). Dies wird verursacht durch Bewegungsmangel, chronische Herz-, Leber-, Nieren-, Milz- und Lungenprobleme sowie starkes Übergewicht.
Die träge oder stehende Energie äußert sich in Schmerzen in den verschiedensten Körperregionen. - Dritte Stufe: totes Chi (Energie). In diesem Fall gibt es schon seit längerem einen Energiestau im Körper. Dem Gewebe mangelt es an Sauerstoff. Totes Chi kann große Schäden verursachen und das Wachstum von Krebszellen stimulieren. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass Krebszellen anaerob sind, d.h. dass sie in einer sauerstoffreichen Umgebung nicht überleben können.
Der Krebs wächst am besten in einer Umgebung in der zu wenig Sauerstoff vorhanden ist.
Guasha.
Durch den beim schaben entstehenden Druck auf der Haut entsteht ein „Saugeffekt“ unter der Haut (Oberhaut, Epidermis) im Bindegewebe. Durch diesen Sog gerät die zum Stillstand gekommene Flüssigkeit zwischen den Zellen wieder in Bewegung in Richtung Hautoberfläche und entfernt dadurch die Abfallstoffe. Gleichzeitig fließt sauerstoff- und nährstoffreiche Flüssigkeit nach, was die Revitalisierung der Zellen beschleunigt und „totem Chi vorbeugt.
Mit dieser Strömung werden gleichzeitig rote Blutkörperchen und Serum aus den sehr feinen Haargefäßen mit nach oben transportiert. Dies äußert sich in roten Flecken unter der Haut, den Sha’s.
Durch das Eindringen der Blutkörperchen und des Serums in das Bindegewebe entsteht eine Reaktion unseres Immunsystems. D.h. das Lymphsystem und der Blutkreislauf werden aktiviert, um die Eindringlinge zu der Leber und zu den Nieren abzutransportieren.
Man sollte daher nach einer Guashabehandlung viel Wasser trinken, um die Abfallstoffe über die Nieren und über die Blase auszuscheiden.
Schwitzen, bei körperlicher Arbeit und in der Sauna, ist auch eine guter Weg um Abfallstoffe zu entsorgen.
Das passive Schwitzen, oft während wir schlafen oder in den Wechseljahren, ist ein Zeichen dafür, dass wir zu viele Abfallstoffe in unserem Körper haben.
Die Haut reagiert dann wie eine Art Notventil um die schädlichen Stoffe abzulassen.